Der Acheron-Fluss entspringt in den Bergen der Präfektur Ioannina in Epirus, fließt durch die benachbarten Präfekturen Preveza und Thesprotia und mündet dann ins Ionische Meer. In der Mythologie war der Acheron der Fluss, welcher die Oberwelt von der Unterwelt trennte und durch den die Seelen der Toten in den Hades - das Totenreich der Antike - gebracht wurden.
Der Fluss durchfließt die Schlucht, „Engen des Acheron“ genannt, eine Landschaft von besonderer Schönheit und großen ökologischen Interesses. Die reiche Flora, die landschaftliche Vielfalt der Region und das kristallreine Wasser des Flusses schaffen ideale Bedingungen für viele Amphibien und Fische. Die „Quellen des Acheron“ schienen für die Griechen der Antike direkt der Unterwelt zu entstammen. Heute sind die Quellen und die „Engen des Acheron“ ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Die Einmündung des Flusses bildet ein Delta, das größtenteils verlandet ist. Mehrere Flächen werden jedoch auch noch heute vom Fluss überschwemmt, was sie zu ökologisch bedeutenden Feuchtgebieten macht.
In dem Dorf Messopotamos der Präfektur Preveza liegt das bekannteste Totenorakel der Antike, das „Nekromanteion von Acheron“. Bei der Orakelstätte, die auf einem Hügel erbaut wurde, handelt es sich um einen vieleckigen Bau mit dicken Mauern. An seiner Nordseite war der Eingang, dem sich ein Vorhof mit Räumen für die Priester und die Ratsuchenden anschloss. Ein größerer Saal diente der Vorbereitung der Pilger auf die Befragung des Orakels und dem Kult der Götter der Unterwelt. Es folgten ein labyrinthischer Eingangsbereich und schließlich der eigentliche Kultraum.
Anfang des 18. Jhs. wurde in der Stätte ein Kloster errichtet - dem Hl. Johann gewidmet- das bis heute erhalten ist. Das „Nekromanteion“ wurde bei den Ausgrabungen unter der Schirmherrschaft der Archäologischen Gesellschaft ans Licht gebracht.
(Chr.Chr.)
